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Monets Garten in Giverny

20. Oktober 2018

Ich nehme Euch heute mit auf (m)eine Sommerreise nach Frankreich. Genauer gesagt nach Giverny, in den wunderschönen und faszinierenden Garten des Malers Claude Monet, welchen wir auf unserer Fahrt in die Normandie besichtigten.

Wie treffend hat Marcel Proust 1907 Monets Garten alleine anhand von dessen Gemälden beschrieben:

„… ich wünschte, ich könnte eines Tages den Garten von Claude Monet sehen, denn ich erahne dort einen Garten der Töne und Farben, statt der Blumen, einen Ort, der weniger einem herkömmlichen Blumengarten als einem Farbgarten gleicht. In dem die Blumen gewissermaßen Teil eines kunstvollen Ensembles sind, das nicht der Natur entspringt, da sie so gepflanzt wurden, dass Sie nicht gleichzeitig blühen und sich mit ihren Nuancen einem unendlich ausbreitenden Farbenmeer aus Blau und Rosé unterordnen und harmonisch verbinden. Ein Garten, der die malerische Intention offenbart, all das, was nicht Farbe ist, zu entstofflichen“

Es bedurfte jahrelanger, intensiver Arbeit, um den von Proust beschriebenen Garten, Monets malerischer Vision entsprechend, in ein blühendes Paradies zu verwandeln. Die Tatsache, dass dieser Garten auch heute noch eine Vielzahl kunstbegeisterter Touristen aus allen Ländern der Welt anlockt, ist Monets Gartenleidenschaft zu verdanken.

Wir hatten das Glück Monets Kleinod im August zu besuchen, wo die Sonne Ihre warmen Strahlen auf dieses bezaubernde Fleckchen fanzösischer Erde schickt. Das Wetter war wunderbar warm, nur die vielen Touristen, die mit uns in Monets Garten strömten, störten das malerische Bild und meine Vorstellung, die ich von diesem Besuch im Vorfeld hatte.

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Der Garten:
Der Garten von Claude Monet besteht aus zwei Teilen: einem Blumengarten namens „Clos Normand“, der vor dem Haus liegt, und einem japanisch inspirierten Wassergarten auf der anderen Straßenseite.

Der Garten verströmt eine unglaubliche Anziehungskraft, mit seinen unzähligen gepflegten Blumenrabatten.

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Nachdem wir uns den Garten mit seinen unzähligen Blumen angesehen hatten, zog es uns auf die andere Seite zum Seerosenteich. Um dahin zu gelangen, mußten wir durch einen kleinen Tunnel unter der Landstraße hindurch gehen. Ich versuchte nicht dem Strom der Touristen zu folgen, sondern die Wege zu wählen, wo sich gerade keine Menschen aufhielten. Und da, plötzlich sah ich sie, die japanische Brücke. Sie war von der jahrealten Glyzinie überwuchert und man konnte sie kaum erkennen. „Guck mal da, Mama, im Schilf“ rief Philipp, und wir sahen das alte Ruderboot, mit dem Monets Kinder oft auf dem Seerosenteich ruderten. Wir sahen auch große Fische dicht unter der Wasseroberfläche schwimmen. Man erklärte uns, das seien Karpfen, die den Teich sauber halten, weil Sie kleine Tiere und Pflanzen auffressen würden.

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Wir gingen einmal um den ganzen Teich herum, ein wunderbar kleiner Spaziergang war das. Von der anderen Seite aus, konnte man einen besonders schönen Eindruck von „der“ Seerosenbrücke gewinnen. Auch Monet übte sich, Eindrücke festzuhalten: jeden Tag betrachtete er seine Brücke und entdeckte, dass sie jedes mal anders aussah. Es hing davon ab ob die Sonne schien oder der Himmel bedeckt war. Das Sonnenlicht entscheidet darüber, wie die Dinge aussehen.

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Das Haus:
Das Haus, in dem Monet 43 Jahre mit seinen Kindern und seiner Frau gelebt hat, kann man dankenswerter weise auch besichtigen. Im Erdgeschoss findet man den kleinen blauen Salon (hier hat er viel gelesen), die Speisekammer, den Atelier Salon, das Esszimmer mit seiner Sammlung japanischer Briefmarken und die Küche mit den blauen Fliesen aus Rouen. Im ersten Stock die privaten Zimmer mit dem Schlafzimmer Monets und dem Zimmer von Alice.

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Ach hätte man mich doch dort vergessen und abends eingeschlossen. Ich würde heute noch auf den alten Pfannen und Töpfen aus Kupfer kochen und mich très francais fühlen.

Und wer vor oder nach seinem Besuch noch die französische Küche genießen möchte, kehrt wie wir im Restaurant Baudy in der Rue Claude Monet ein. Köstlich und absolut empfehlenswert.

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Habt Ihr Lust auf weitere Reiseberichte, dann empfehle ich einen Blick ins Reisetagebuch von der lieben Theresa Baumgärtner.

 

Ich bin schon sehr gespannt zu hören, ob Ihr den Garten kennt und wie er euch gefallen hat.

Herzlichst Eure Nicole.

 

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